Tag der Provenienzforschung @ KHM und Weltmuseum Wien

Zum dritten Mal findet dieses Jahr auf Initiative des Arbeitskreises Provenienzforschung e. V. der Internationale Tag der Provenienzforschung statt. Der Aktionstag soll dazu beitragen, die international vernetzte Gemeinschaft der Provenienzforscher*innen einem breiten Publikum bekannt zu machen und die komplexe Arbeit der Mitglieder des Arbeitskreises für Provenienzforschung und deren gesellschaftliche und wissenschaftliche Bedeutung zu vermitteln.

Programm @ Kunsthistorischen Museum Wien:

  • Zoom-Live-Talk zur Provenienzforschung im Museum
    14. April 2021, 18 Uhr

Historikerin und Provenienzforscherin Monika Löscher spricht mit Kunsthistoriker Daniel Uchtmann über ihre jüngste Publikation zum Thema Provenienzforschung in der Sammlung alter Musikinstrumente, die in der Revue d’Histoire de la Shoah erschienen ist.
Die Veranstaltung findet via Zoom statt. Anmeldung unter  talks@khm.at. Bitte geben Sie im Betreff “Provenienzforschung” an. Sie erhalten die Zugangsdaten per E-Mail im Laufe des Veranstaltungstages.

  • Beitrag auf RETOUR. Freier Blog für Provenienzforschende

Erfahren Sie im Blogbeitrag von Archivarin Susanne Hehenberger, Warum der Graf von Sinzendorf dreimal ins Kunsthistorische Museum kam (verfügbar ab 14.4.2021), mehr über den Weg eines Gemäldes von Hyacinthe Rigaud aus der Kunstsammlung von Alphonse Rothschild und besuchen Sie dieses bei Gelegenheit persönlich in der Gemäldegalerie in Saal VII.

  • Online-Projekte

Wenn Sie sich für die Geschichte des Kunsthistorischen Museums und seiner Mitarbeiter*innen in der NS-Zeit interessieren, dann blättern Sie im Lexikon der österreichischen Provenienzforschung. Erfahren Sie durch diese Online-Publikation der Kommission für Provenienzforschung, die die Erkenntnisse von mehr als 20 Jahren Provenienzforschung bündelt, mehr über Personen und Institutionen, die in Österreich zwischen 1930 und 1960 in Museen, in der Kulturpolitik, im Sammlungsbereich und im Kunsthandel tätig waren.

Einen vertiefenden Blick in wichtige Quellen zum nationalsozialistischen Kunstraub ermöglicht die Online-Edition der Karteien zum sogenannten Zentraldepot für beschlagnahmte Sammlungen in Wien. Seit der Veröffentlichung Ende 2017 konnten mit Hilfe der gut vernetzten Provenienzforschung Zusatzinformationen zu mehr als 600 Objekten, die auf diesen Karteikarten beschrieben werden, zusammengetragen werden.

  • Zum Nachsehen

Weiterhin sehen können Sie Monika Löscher im Gespräch mit Daniel Uchtmann im Rahmen von Donnerstagabend im Museum, das Anfang Februar 2021 stattfand und worin sie über ihre Tätigkeitsbereiche, erfolgte Rückgaben und die persönlichen Geschichten dahinter erzählt. Das Video des Gesprächs finden Sie auf Youtube.

Link zum Originalartikel: https://www.khm.at/erfahren/forschung/provenienzforschung/tag-der-provenienzforschung/

Auch das Weltmuseum Wien bietet rund um den Tag der Provenienzforschung ein spannendes Online-Programm an.

Programm @ Weltmuseum Wien:

  • Di 13.4., 19 Uhr, Online-Gespräch:
    Postkoloniale Provenienzforschung im Weltmuseum Wien – Die Sammlung Emmerich Billitzer. Online-Projektpräsentation direkt aus dem Depot mit Nadja Haumberger (Kuratorin Afrika südlich der Sahara / Projektleiterin) und Dominik Spörker (Projektmitarbeiter)
    In den Jahren 1884/85 „sammelte“ der Fregattenarzt Emmerich Billitzer während der Übungsfahrt der S. M. Corvette Frundsberg nach Ostafrika Gegenstände für das damalige k. k. naturhistorische Hofmuseum. Heute befinden sich die ethnographischen Objekte dieser im Auftrag des k. k. Reichskriegsministeriums durchgeführten Reise im Depot des Weltmuseums Wien. Das durch das BMKÖS geförderte Projekt zur Sammlung Emmerich Billitzer ist ein Beitrag zu den aktuell stattfindenden Debatten zu Provenienz- und Restitutionsfragen an europäischen ethnografischen Museen.
    Im Detail setzt sich das Forschungsprojekt mit der komplexen Sammlungsgeschichte auseinander und arbeitet an der Sichtbarmachung von und Diskussion zu Objekten mit kolonialer Provenienz.
    Anmeldung: info@weltmuseumwien.at
    Dauer: 60 Min.
    Teilnahme: frei
  • Do 15.4., 16 Uhr, Online-Führung:
    Geschenkt, getauscht, gekauft, geraubt
    Erwerbsgeschichten von Objekten erzählen von unterschiedlichen Formen der Aneignung durch Sammler*innen, Forscher*innen oder Herrscher*innen. Erfahren Sie bei einem Rundgang durch die Schausammlung mehr über diese Thematik!
    Dauer: 45 Min.
    Teilnahme: frei
    Anmeldung: info@weltmuseumwien.at

https://www.weltmuseumwien.at/presse/online-programm-zum-tag-der-provenienzforschung/

Das vollständige Programm aller beteiligten Institutionen am Tag der Provenienzforschung finden Sie hier:
https://www.arbeitskreis-provenienzforschung.org/veranstaltungen/